Bernadettes Worte

Bernadette

Heilige Bernadette Soubirous

Seit ihrer Ankunft in Nevers im Jahre 1866 in der Gemeinschaft der Schwestern der Nächstenliebe von Nevers prägt Bernadette diesen Ort.
Er erzählt uns von ihr und ihrem Leben im Dienst der anderen. Hier ruht ihr unversehrter Leichnam und auf dem Weg durch den Pilgerort begegnen wir ihren Worten, ihren Gebeten, ihren Freuden und Leiden… Freiwillige Helfer stellen sich in den Dienst des Pilgerortes und der Pilger.

Bernadettes Worte

Das hat Bernadette gesagt und geschrieben

Bernadette hat erst mit 14 Jahren lesen und schreiben gelernt. Es existieren mehrere Schriftstücke, die sie als Schwester der Nächstenliebe von Nevers verfasst hat: ihr Tagebuch mit persönlichen Aufzeichnungen (1873-1874), Blätter mit vereinzelten Notizen und ihre Briefe an die Familie.

Über ihre Begegnungen mit der Dame:

„Sie sah mich an wie jemand, der mit jemandem anderen spricht.“
„Ich bin damit beauftragt worden, es Ihnen zu sagen, nicht, Sie davon zu überzeugen!“

Über ihre Lebensentscheidung:

„Ich liebe die Armen, ich pflege gerne kranke Menschen, ich bleibe bei den Schwestern von Nevers.“

Über ihren Alltag als Schwester der Nächstenliebe von Nevers:

„Ich werde keinen Augenblick leben, ohne zu lieben.“
„An Gesundheit wird es mir nie fehlen, an Liebe jedoch immer.“
„Für die erste Reaktion können wir nichts, für die zweite sind wir aber verantwortlich!“

Über ihr spirituelles Leben :

„Jesus allein soll mein Meister, mein Vorbild und mein Freund sein!“
„Gott spricht lautlos zu unseren Herzen.“
„Mein Jesus, ich bitte dich, gib mir das Brot der Bescheidenheit… das Brot der Nächstenliebe“

Einige Tage vor ihrem Tod:

„Meinen Jesus, ach, wie ich ihn liebe!“
„Ich bin gemahlen wie ein Weizenkorn“
„Ich werde niemanden vergessen."

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Ihre Geschichte

Bernadette Soubirous‘ Geschichte: ihre Geburt in Lourdes 1844 und ihre bewegte Kindheit (die Familie zieht mehrmal um und sucht immer billigere Unterkünfte), die Zeit der Marienerscheinungen in der Grotte, ihr Aufbruch nach Nevers 1866 und ihr Leben in der Kongregation.

Bernadette in Lourdes (1844-1866)

Bernadette wird am 7. Januar 1844 in Lourdes, einer kleinen Stadt in den Pyrenäen, als Tochter eines wohlhabenden Müllers geboren.

Die Familie hat zunehmend gesundheitliche und finanzielle Probleme. Mit Beginn der Industrialisierung verschwinden nach und nach die Wassermühlen. Louise und François verschulden sich wie so viele andere Familien. In der Mühle fehlt es an Geld. In nur wenigen Monaten sind sie gesellschaftlich zu den Ärmsten der Armen abgestiegen, das heißt, sie können nichts als die Kraft ihrer Arme zu Verfügung stellen, sofern sich jemand überhaupt bereit erklärt, sie einzustellen.

1854 müssen die Soubirous mit ihren vier Kindern die Mühle von Boly verlassen. Sie ziehen mehrmals um und von Mal zu Mal wird ihre Unterkunft billiger und kleiner, bis sie schließlich von ihrem Cousin kostenlos in einer der dunklen und modrigen Zellen des ehemaligen Gefängnisses der Stadt, dem „Cachot“ untergebracht werden, einem „widerwärtigen Dreckloch, in dem kein Mensch wohnen kann“, so der Reichsanwalt namens Dutour.

Die Soubirous leiden zunehmend an ihrem finanziellen und gesellschaftlichen Abstieg: Arbeitslosigkeit, Wohnungsverweisung, Verdächtigung, Ausgrenzung, Verachtung… Bernadette ist gesundheitlich angeschlagen, hat Magenprobleme und leidet nach einer durchstandenen Choleraepidemie an schwerem Asthma. Bernadette zählt zu den französischen Kindern dieser Zeit, die weder lesen noch schreiben können, weil sie arbeiten müssen. Nur zeitweise kann sie in die Schule für arme Mädchen gehen, die die Schwestern der Nächstenliebe von Nevers im Hospiz von Lourdes unterhalten.

1858 beginnt für sie die Zeit der Erscheinungen.

Die Zeit der Erscheinungen…

Am 11 Februar 1858 macht sich die 14jährige Bernadette Soubirous vom Cachot aus auf, um mit ihrer Schwester und einer Freundin Feuerholz am Ufer des Gave zu sammeln.

Alles beginnt mit einem Windstoss in den Pappeln… In einer Felsnische sieht Bernadette eine „weiss gekleidete Dame“: 

„Ich dachte, ich hätte mich getäuscht und rieb mir die Augen… Ich blickte ein weiteres Mal dorthin und sah immer noch dieselbe Dame.“

„Wollen Sie mir die Ehre erweisen, fünfzehn Tage lang hier her zu kommen?“

Zwischen Februar und Juli erscheint ihr die Muttergottes 18 Mal.

Erst am 25. März nennt sie ihren Namen. Es ist die 16. Erscheinung. Meistens sind die Begegnungen zwischen Maria und Bernadette jedoch wortlos…

Bei der dritten Erscheinung fragt die Dame Bernadette:

 „Wollen Sie mir die Ehre erweisen, fünfzehn Tage lang hier her zu kommen?“

Am 24. Februar erhält Bernadette die Botschaft „Betet für die Sünder“ , am 25. sagt ihr die Dame, sie soll „aus der Quelle trinken und sich dort waschen“. Sie beginnt im Schlammboden im Inneren der Grotte mit den Händen zu graben und entdeckt bald darauf eine Quelle.

Am 2. März sendet die Dame Bernadette mit zwei Aufträgen zu den Priestern: „Sagen Sie den Priestern, dass man in Prozessionen hier her kommen soll und eine Kapelle erbauen soll.“

„Sie sah mich an wie jemand, der mit jemandem anderen spricht.“

Durch ihre Begegnungen mit Maria lernt Bernadette, dass Gott sich für sie interessiert und den Ärmsten der Armen, denjenigen, die die Welt ignoriert und ausgrenzt, nahe ist.

Während der Zeit der Erscheinungen lässt sich Bernadette weder von den Verhören noch von den Menschenmassen einschüchtern. Sie behält ihre Einfachheit und innere Freiheit bei.

„Ich bin damit beauftragt worden, es Ihnen zu sagen, nicht, Sie davon zu überzeugen!“

Später wird sie im Hospiz von Lourdes als Internatsschülerin bei den Schwestern der Nächstenliebe von Nevers aufgenommen. In dieser Zeit überlegt sie, was sie aus ihrem Leben machen möchte.

Nach den Erscheinungen, die Zeit der Lebensentscheidung

Bernadette Soubirous wird als Internatsschülerin in dem von den Schwestern der Nächstenliebe von Nevers geleiteten Hospiz von Lourdes aufgenommen.

Sie bleibt dort acht Jahre.

Bernadette sieht, wie sich die Schwestern täglich um Kranke, arme alte Menschen und Mädchen aus mittellosen Familien kümmern. Die Schwestern sind den Ärmsten der Armen nahe, wie es ihr Gründer, Jean-Baptiste Delaveyne, wünschte.

„Ich liebe die Armen, ich pflege gerne kranke Menschen, ich bleibe bei den Schwestern von Nevers.“

Die Gemeinschaft nimmt Bernadette auf und respektiert ihre Entscheidungsfreiheit ohne sie bei ihrer Lebensentscheidung zu beeinflussen. Bernadette nimmt sich Zeit, die Entscheidung zu treffen: „Ich gehe zu den Schwestern, weil sie mich nicht umworben haben.“ und „Ich liebe die Armen, ich pflege gerne kranke Menschen, ich bleibe bei den Schwestern von Nevers.“

1866 bricht sie nach Nevers auf und schließt sich den Schwestern der Nächstenliebe von Nevers an.

Bernadette in Nevers (1866-1879)

Die ersten Tage

Am 7. Juli 1866 überschreitet Bernadette zusammen mit der Oberin von Lourdes und zwei weiteren jungen Frauen die Schwelle des Mutterhauses in Nevers, das noch Saint-Gildart heißt.

Bei ihrer Ankunft liest sie die in Stein gemeißelte Inschrift „Deus Charitas est“ – „Gott ist die Liebe“. Diese Worte drücken den Geist aus, der die Gemeinschaft seit ihrer Gründung prägt.

Am Tag nach ihrer Ankunft erzählt die noch in der Tracht der Pyrenäen gekleidete Bernadette vor 300 zu diesem Anlass versammelten Schwestern ein letztes Mal von den Erscheinungen.

Danach beginnt sie ihre Ausbildung zur Ordensschwester.

Ihr Alltag als Schwester der Nächstenliebe von Nevers

Am 30. Oktober 1867 legt Bernadette gemeinsam mit 44 weiteren Novizinnen ihre ersten Gelübde ab. Sie wünscht es sich, in eine Gemeinschaft gesendet zu werden, die sich um arme und kranke Menschen kümmert, ihr Gesundheitszustand lässt dies jedoch nicht zu. Aus diesem Grund bleibt sie im Mutterhaus und wird mit der Aufgabe der Krankenpflege und des Gebets betraut.

In den 13 Jahren, die sie in Saint-Gildard verbringt, ist Bernadette zunächst als Krankenpflegehelferin, dann als leitende Krankenschwester und schließlich als Sakristanin tätig. Oft ist sie jedoch selbst krank. Ihr Leben ist einfach und gewöhnlich. Bernadette ist ein fröhlicher und hilfsbereiter Mensch. 

„Ich werde keinen Augenblick leben, ohne zu lieben.“

Bernadette leidet schwer unter einem Tumor am Knie und einer Lungentuberkulose und verbringt deshalb viel Zeit in der Krankenstation. Sei stirbt am 16 April 1879 mit 35 Jahren. Sie wird in der Kapelle des Heiligen Josephs im Klostergarten bestattet.

Sie wird am 8. Dezember 1933 heiliggesprochen.

Ihr Leichnam

Bis heute ist Bernadette Soubirous’ Leichnam unversehrt und ruht in der Hauptkapelle des Pilgerortes.

Die Kirche schlägt Bernadette als Glaubensvorbild vor und lädt uns ein, sie kennen zu lernen.

Der Selig- und Heiligsprechungsprozess erfordert eine dreimalige Identifizierung von Bernadettes Leichnam in den Jahren 1909, 1919 und 1925.

Bei jeder Exhumierung wird der Leichnam unversehrt vorgefunden.

Seit ihrer Seligsprechung im Jahre 1925 ruht Bernadette in einem Glasschrein in der Hauptkapelle. Bernadette wird 1933 heiliggesprochen.

Begegnen Sie Bernadette in Nevers. Sie ist hier gegenwärtig und ruft uns dazu auf, „Jesus allein als Meister“ anzusehen.

Kommen Sie nach Nevers, um bei Bernadette zu beten, ihr von Ihrem Freud und Leid, Ihren Plänen und Wünschen zu erzählen – wie die unzähligen Pilger aller Altersgruppen, die heute aus der ganzen Welt zu Bernadette strömen!

Lernen Sie Bernadettes Lebensweg im Mutterhaus der Schwestern der Nächstenliebe von Nevers, dem heutigen Espace Bernadette, kennen.

Mit Bernadette betten

Mit Bernadettes Worten 

„Oh Jesus, ich bitte Dich, gib mir das Brot der Bescheidenheit,
des Gehorsams,
der Nächstenliebe,
der Kraft um meinen Willen zu brechen und ihn mit Deinem zu verschmelzen,
das Brot der Demut und der aufrichtigen Reue,
das Brot der Loslösung von allen Geschöpfen,
das Brot der Geduld um das Leid zu ertragen, das mein Herz quält.
das Brot, damit ich überall und in allem nur Dich sehe.“

„Ich habe auf dich, oh Herr, gehofft. Sei meine Zuflucht, denn Du bist meine Kraft!“

„Er allein genügt mir… Jesus soll mein einziger Reichtum sein.“

 

Mit den Pilgern beten

Um meine doch so zögerlichen Schritte an deine anzupassen,
bitte ich dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!
Sie sind für mich ein Symbol deines gesunden Menschenverstands,
deiner Einfachheit und Demut.
Du weißt leider nur zu gut, dass all dies mir fehlt.
Ich bitte dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!

Du hast Holz gesammelt, Holz, das die Flamme nährt
und Menschen zusammenführt und tröstet.
Damit auch ich diejenigen wärme,
die ein Lächeln oder ein Wort, Stille oder Zuspruch suchen,
bitte ich dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!

Sollten sie zu klein sein, so sollen sie mich bescheiden machen.
Hilf mir, voranzugehen mit dem Bewusstsein, dass ich meine Grenzen habe,
mit kleinen Schritten, und wenn ich falle, hilf mir, wieder aufzustehen.
Ich bitte dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!

Damit ich mit Maria den Weg des Vertrauens gehe,
das Wasser des Lebens finde, das den Durstigen angeboten wird,
zum Gastmal komme, zu dem uns Jesus einlädt
sein Wort und sein Brot teile,
bitte ich dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!

Damit ich zum Vater gehe, der mich erwartet und mich liebt,
und am Ende des Weges in den Festsaal einschreite,
nachdem ich meinen Weg gegangen bin, Freude und Leid getragen habe,
und dich immer wieder darum gebeten habe, mich bei der Hand zu nehmen,
bitte ich dich, Bernadette, leih mir deine Holzschuhe!

Marie-Louise Pierson

 

Mit Ihren eigenen Worten

Schreiben Sie uns hier Ihre Gebetsanliegen, die Schwestern der Nächstenliebe von Nevers nehmen sie in ihr tägliches Gebet auf.

Schreiben Sie uns hier Ihre Gebetsanliegen, die Schwestern der Nächstenliebe von Nevers nehmen sie in ihr tägliches Gebet auf.

Freiwillige/r Helfer/in bei Bernadette

 

Schließen Sie sich uns an und lassen Sie sich zusammen mit anderen auf das solidarische Abenteuer im Dienste des Pilgerortes und der Pilger ein.

Ein solidarisches Abenteuer im Dienste des Pilgerortes und der Pilger, das Ihr Leben prägen wird

  • Jeden einzelnen Menschen, so wie er ist, auf- und annehmen, ihm freundlich und wohlgesinnt zuhören und gemeinsam mit den Freiwilligen Helfern aus diesem Geist leben.
  • Die Menschen am Pilgerort begleiten und sie auf Bernadettes Spuren führen und spirituell orientieren.
  • Im Dienst der Anderen stehen, wie Bernadette, die jedem einzelnen Menschen Aufmerksamkeit, Hilfsbereitschaft und Respekt entgegenbrachte.
  • …und selbst davon profitieren: Gemeinsam mit den Schwestern der Nächstenliebe von Nevers und dem Team der Freiwilligen Helfer können Sie an den Mahlzeiten, Gebeten und Exkursionen teilnehmen und haben die Möglichkeit, sich mit anderen auszutauschen und Bernadettes Spiritualität näher kennen zu lernen.

Die Aufgaben sind vielfältig:

  • Empfang und Information der Pilger und Besucher
  • Dienst in der Kapelle
  • Raumpflege
  • Mithilfe im Klosterladen
  • Bedienung im Restaurant
  • Garten- und Renovierungsarbeiten
  • Animation und Führungen (Museum, Filmvorführung, Weg auf Bernadettes Spuren)

 

 

Freiwillige/r Helfer/in werden

 

Voraussetzungen für den Freiwilligendienst

  • Volljährigkeit
  • gute körperliche Verfassung
  • Französischkenntnisse (Sprechen und Verstehen), weitere Sprachkenntnisse sind ein zusätzlicher Pluspunkt
  • Aufenthalt im gewählten Zeitraum
  • Akzeptierung der Dienstzuteilung nach Bedarf des Pilgerortes
  • Unterschreibung der Satzung des Freiwilligendienstes

 

Das bieten wir

  • Ein- oder Zweibettzimmer mit Waschbecken
  • Duschen und WC auf dem Gang
  • Bettwäsche und Handtücher werden gestellt

 

Bedingungen für eine Einschreibung

  • Motivationsschreiben
  • Beschreibung Ihrer Fähigkeiten und Kenntnisse

 

Ihre Einschreibung wird nach der Zustimmung der Verantwortlichen für den Freiwilligendienst im Espace Bernadette wirksam.

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